Biografie
Nach seinem Studium der Bildgestaltung am Fachbereich Fotoingenieurwesen der Fachhochschule Köln widmete sich Klaus Arras zunächst mit großer Hingabe der Foodfotografie. Hier realisierte er unter anderem anspruchsvolle Kochbuchproduktionen, von denen einige mit Awards ausgezeichnet wurden. Bereits in dieser Phase begann sich sein Blick zu weiten – über das inszenierte Arrangement hinaus, hin zur künstlerischen Fotografie, zur Reflexion über Wahrnehmung, Komposition, derer gezielter Verfremdung und Täuschung.
Es ist die feine Verschiebung zwischen dem Sichtbaren und dem Empfundenen, die ihn interessiert. Wie verändert sich ein Bild durch seine Bearbeitung, wie durchläuft es den Filter der Wahrnehmung – nicht nur des Fotografen, sondern auch des Betrachters? Diesen Fragen nähert er sich mit einer fotografischen Sprache, die Klarheit und Reduktion sucht. Seine Motive wirken in sich geschlossen, oft fast meditativ – sie strahlen eine stille Kohärenz aus, als wären sie ihrem eigenen Rhythmus verpflichtet.
Bei der Auswahl der Motive schöpft er aus seinem umfangreichen Konvolut, das über die Jahre gewachsen ist. Viele seiner Fotografien entstehen beiläufig, im Vorübergehen – als stille Beobachtung des Alltäglichen, das in der Umsetzung eine poetische Dimension offenbart. „Selten gehe ich gezielt auf Motivsuche“, sagt er. „Die Bilder kommen zu mir.“
Die Arbeiten bewegen sich im Spannungsfeld zwischen dokumentarischer Nüchternheit und künstlerischer Verdichtung – stets mit dem Blick auf das, was jenseits des Offensichtlichen liegt. Eine Fotografie, die nicht erklärt, sondern nachklingen will.